Autorin: Karla Kabot
Eine Person, welche mit einem weißen langen Gewand bekleidet ist und ein weißes Stück Stoff über ihrem Kopf trägt, betritt durch ein Portal einen großen, hallenartigen Raum. Sie geht auffällig langsam einen Gang entlang, an dessen Ende zwei Personen auf sie zu warten scheinen. Die Person in dem weißen Gewand wird auf ihrem Weg von einer großen Anzahl von Personen angeschaut, die auf Holzbänken links und rechts des Gangs sitzen. Es ist eine Folge von Tönen zu hören, die erst zu verklingen scheinen, sobald die Person das Ende des Gangs erreicht hat. Sie positioniert sich neben einer der Personen, die auf sie gewartet zu haben scheint. Diese Person trägt eine schwarze Jacke und eine schwarze Hose und sucht den Blickkontakt zu der ankommenden Person im weißen Gewand. Ob ein Blickwechsel zwischen diesen beiden Personen stattfindet, ist aufgrund des weißen Tuchs über dem Kopf der einen Person nicht eindeutig auszumachen.
Die beiden Personen stehen nun vor einem Podest, auf welchem sich eine Platte befindet, die durch vier Hölzer ihren Halt findet. Noch vor diesem Gestell steht noch eine weitere Person, welche ein langes schwarzes Gewand trägt. Diese beginnt mit lauter Stimme zu sprechen, sobald Stille im Raum eingekehrt ist. Was der Zweck dieser Zusammenkunft ist, ist für Außenstehende unklar. Der Umstand, dass alle beteiligten Personen scheinbar unaufgefordert eine gewisse Abfolge von Handlungen und Äußerungen praktizieren, lässt vermuten, dass es sich bei dieser Angelegenheit um ein häufig vollzogenes und somit vertrautes Ritual handelt. Die genauen Inhalte der Rede der Person im langen schwarzen Gewand sind ohne Kontextwissen nicht zu verstehen. Aufgrund der Verwendung von Wörtern wie Bund, Glaube, Entschluss, Treue und Verantwortung könnte es sich um eine Vertragsverhandlung handeln. Die Person im langen schwarzen Gewand scheint die Hauptperson des Geschehens zu sein, da diese den größten Redeanteil für sich beansprucht und die beiden anderen Personen offenbar nur mit Ja oder Nein antworten dürfen.
Die Zeremonie findet ihr Ende in einem Austausch von Objekten. Es handelt sich zumeist um silberne oder goldene Ringe, die mit einem Durchmesser von ca. 15,3 bis 19,7 mm zu bemessen sind. Die Person mit dem weißen Stück Stoff über ihrem Kopf streift einen der Ringe der Person mit der schwarzen Jacke über einen Finger. Diese Handlung wird anschließend von der anderen Person reziprok ausgeübt. Nach einer letzten Aussage der Person im langen schwarzen Gewand bewegen die beiden anderen Personen ihre Köpfe so lange aufeinander zu, bis sich ihre Lippen berühren. Die Personen auf den Sitzbänken scheinen an dieser Handlung Gefallen zu finden, da diese ihre Mundwinkel nach oben ziehen und ihre Hände aufeinanderschlagen, um Lärm zu erzeugen. Die Person im langen weißen Gewand und die Person mit der schwarzen Jacke gehen nun wieder den Gang in Richtung des Portals entlang. Sobald sie durch das Portal geschritten sind und den hallenartigen Raum verlassen haben, werden sie mit Pflanzen und Getreide beworfen.